Paartherapie & Paarsynthese

Petra Jaekel-Schneider

Diplom-Gerontologin

Praxis der Paarsynthese

Paarsynthese als Dialogarbeit kommt in therapeutischen, pädagogischen, kirchlichen und wirtschaftlichen Einrichtungen zur Anwendung.

Sie Ist gemäß der Eigenmodalität und Vieldimensionalität von Liebe nicht einer bestimmten Weltanschauung, einem festen Modell von Partnerschaft oder einer methodischen Richtung, nicht moralischen, sondern psychologischen Kriterien verpflichtet. Nur Schulen übergreifende Psychotherapie macht hier einen psychologischen und ökonomisch angemessenen Erfolg wahrscheinlich (Grawe 1994).

Die Veränderung des Paares und der Partner wird durch Inhalte bewirkt, die bisher in verschiedenen Schulen unterschiedlich präsent sind:

  • Lernen von Gefühlen
  • Resonanzenergie statt Durchsetzung
  • spirituelle Tiefung
  • Entflechtung von Konfliktvernetzung
  • tiefenpsychologische Aufarbeitung

Die allgegenwärtige Einbeziehung des Partners in die Paartherapie erfordert allerdings eigene Interventionen und Techniken, ein neues Grundkonzept.

Interventionen, die sich an den Einen richten, treffen ergänzend den Anderen.Der Therapeut muß in all seinen Zielsetzungen die Wirkung auf den zweiten Partner miteinplanen. Männerprobleme sind dann auch immer Frauenprobleme und umgekehrt. Die notwendige Hinfindung zum eigenen Geschlecht, zum eigenen Selbst und zum anderen Geschlecht sind nur dyadisch, d.h. in der Synthese von Frau und Mann zu erreichen. Die Partner werden angesprochen als Teil eines Ganzen; sie haben ihre Identität eben durch den Anderen in dieser Gestalt erst gewonnen.

Als psychotherapeutische Maßnahme vollzieht sich die Arbeit in tiefenpsychologischer, dialogischer und spiritueller Dimension in fünf Therapiezyklen (-nämlich in Paargestalt, Partnerwerdung, Paardynamik, Problemanalyse und Paargestaltung) mit dem Ziel, die fünf Dialogsäulen des Paares, durch die Intimität verwirklicht wird (- Körper, Gefühl, Sprache, Sinnfindung und Zeitqualität) wiederaufzurichten und das Gleichgewicht der Liebeskräfte in Eigenraum, Partnerraum und Lebensraum, dargestellt im Partnerdiagramm, wieder zum Fließen zu bringen.

Die Aussteuerung dieses Leib-Seele-Geist umfassenden Austausches erfolgt über die Integration der zentralen Partner-Strategien, die Anpassung, Durchsetzung, Intuition,Planung und Integration (vgl. Bowlby 1984,1988 und Witte 1994) umfassen. Die Streitdynamik mit ihrer Konfliktvernetzung spielt dabei nur eine begrenzte Rolle, vielmehr fällt dem Lernen von Liebe die eigentliche Bedeutung zu.